Wie bereits erwähnt probierte ich verschiedene Maltechniken, wobei mich das Aquarell so sehr fesselte, dass ich mich nach wie vor vorrangig mit dieser Technik beschäftige. Das Aquarell ist am Anfang vielleicht nicht die einfachste Technik, hat aber eine Besonderheit, welche mich unglaublich fasziniert – der Maler hat keine Möglichkeit zur Korrektur. Die Farbintensität, welche lediglich aufgrund der Wasserzugabe variiert werden kann, die bunten Lasuren, die sich ganz spontan und zu unerwarteten Formen vermischen, erlauben ein unglaublich breites Spektrum von Möglichkeiten, die eigene Sicht der Dinge auszudrücken. Diese Besonderheiten sind es, aufgrund derer ich mich mit dieser Technik am besten identifizieren kann.

 

Da ich mich noch in einem sehr frühen und unreifen Stadium des Malens befinde und eine gewisse Vorliebe für Details habe, male ich noch sehr genau dem jeweils aktuellen Motiv nach. Die Schwierigkeit loszulassen, freier zu werden, nicht so selbskritisch zu sein, meinem Bauchgefühl zu gehorchen versuche ich zu überwinden. Ich bin auf der Suche nach der Grenze zwischen Detail und Abstraktion, die mir am besten entspricht und lasse mich dabei nicht von Modeerscheinungen der Kunst beeinflussen.

Ich bin im Grunde ein sehr naturverbundener Mensch und bevorzuge Motive aus der mich umgebenden Natur - hügelige Landschaften, farbenfrohe Blumen, Wasserspiegelungen und ruhige Waldalleen. Im Weinviertel faszinieren mich vor allem die romantischen Kellergassen.

 

Darüber hinaus entdeckte ich 2008 meine Leidenschaft für die Aktmalerei.

 

Da ich außerdem ein “Stadtkind“ und eine Bauingenieurin bin, faszinieren mich besonders Stadtmotive, kunstvolle Architektur, Brücken und verlassene Gebäude. Meine momentanen Projekte dieses Schwerpunkts sind Aquarelle von meinen Reisen in Rumänien (2009) und Salzburg (2009).

 

Ich bin an der Meeresküste aufgewachsen und verspüre immer mehr den Trieb, Wasser in jeder Form zu malen. Eine weitere Reihe meiner Bilder möchte ich deshalb der bulgarischen Küste widmen.

“Malen ist ein traumhafter Ausflug aus Körper und Geist.

Wer dies jemals gespürt hat, wird nicht mehr so leicht davon loskommen.“

Bernhard Vogel

Beim Malen

 

Dies ist die Frage, die man Künstlern gerne zuerst stellt. Wenn ich ehrlich sein muss, habe ich mir bislang keine Antwort überlegt. Nun möchte ich hier mit einer kurzen Biographie meinen Werdegang als Hobbymalerin beschreiben.

 

Ich wurde in Varna, Bulgarien geboren. Dort absolvierte ich auch das Mathematische Gymnasium. Schon in meiner Kindheit machte sich eine künstlerische Gabe bemerkbar, welche aber nicht besonders entwickelt wurde. Ich stamme aus einer nicht künstlerischen Familie und erfuhr deshalb keinen Anreiz mich mit Malen zu beschäftigen. Allerdings hatte ich meine Faszination für Architektur entdeckt und trat zur Aufnahmeprüfung für das Architekturstudium an der Universität für Architektur, Bauwesen und Geodäsie in Sofia an. Im Rahmen der Vorbereitung für die Aufnahmeprüfung in Zeichnen nahm ich an einer mehrwöchigen Graphikausbildung teil. So gewann ich meine ersten Kenntnisse über Perspektive, Zeichen und Bildkomposition. Da diese doch nicht ausreichend für eine Aufnahme am Architekturstudium waren, inskribierte ich 1997 die Fachrichtung Bauingenieurwesen mit der Überzeugung, dass es die richtige Entscheidung für meine weitere Berufsentwicklung war. Zwei Jahre später setzte ich mein Studium an der Technischen Universität Wien fort und schloss dieses im Jahr 2006 mit einer Diplmarbeit am Institut für Grundbau und Bodenmechanik ab.

 

Erst im Jahr 2006, als ich heiratete und nach Mistelbach zog, begann ich, mich mit Malerei zu beschäftigen und besuchte zwei Kunstkurse der Volkshochschule bei Edda Swatschina bzw. Günter Esterer. Plötzlich befand ich mich in einem künstlerischen Milieu und fing an, mich intensiver mit Malerei zu beschäftigen. Die Geburt meiner Tochter war eine weitere Lebensumstellung und der Auslöser der kreativen Sehnsucht.

 

Ursprünglich probierte ich diverse Techniken wie Pastell-, Graphik-, Acryl-, Aquarell-, Tempera- und Ölmalerei. Als ich mich in das Aquarell vertiefte entdeckte ich die unglaublichen Ausdrucksmöglichkeiten dieser Maltechnik und blieb ihr bis heute treu. Diese entsprach am besten meinem Streben nach Dynamik, Leichtigkeit und mehrschichtiger Transparenz. Durch den Besuch weiterer Malkurse und Workshops, den Kontakt zu Gleichgesinnten sowie die stetige Unterstützung meiner Familie wuchs mein innerer Antrieb, mich in diese Richtung zu entwickeln und schließlich kam es zu meiner ersten Ausstellung im Gasthaus Neunläuf in Hobersdorf. Weiters folgte eine Ausstellung im Landgasthof Mewald in Olgersdorf, für die ich mehrfach positive Rückmeldungen bekam.

 

Für mich als Hobbykünstlerin sind Ausstellungen deshalb sehr wichtig, weil sie einen Kontakt zum Publikum darstellen. Erst mittels Ausstellungen bekommt man als Schöpfer eine Antwort darauf, ob das Werk beim Betrachter eine Wirkung ausübt und wie sich diese darstellt. Dieser Schritt in die Öffentlichkeit war mir sehr wichtig und motivierte mich für meine weitere größere Ausstellung im Landesklinikum Weinviertel Mistelbach im Herbst 2009. Ich stellte 21 Aquarellbilder und ein Acrylbild aus und erhielt bereits während der Vernissage die ersten positiven Rückmeldungen.

2. TEIL

Über die Faszination Aquarell:

“Das Aquarell scheint mir besonders geeignet meine Emotionen wiederzugeben. Diese Maltechnik kann am besten die Transparenz, die Zartheit, die Unbeständigkeit und Dynamik der uns umgebenden Natur festhalten. Die Farbintensität, welche nur durch Wasserzugabe stark variiert, die bunten Lasuren, die sich ganz spontan und zu unerwarteten Formen vermischen erlauben ein unglaublich breites Spektrum von Möglichkeiten, die eigene Sicht der Dinge auszudrücken.“